Die Bundesregierung hat heute das Ehrlichkeitsgesetz verabschiedet, eine neue Regelung, die Wetter-Apps verpflichtet, offen zuzugeben, dass ihre Prognosen oft nicht mehr als geschickte Vermutungen sind. Zukünftig müssen diese Anwendungen einen klaren Hinweis enthalten, dass das Einzige, was sie mit Sicherheit vorhersagen können, das Wetter der Vergangenheit ist.

„Endlich werden die Nutzer nicht mehr im Regen stehen gelassen – zumindest nicht ohne Vorwarnung“, erklärt ein Sprecher des Innenministeriums, während draußen entgegen der Vorhersage die Sonne scheint. „Es ist ein Schritt hin zu mehr Transparenz in der Welt der Wettervorhersagen.“

Laut den neuen Richtlinien wird die Standard-Wettersymbolik von Sonne und Wolken durch Zaubererkappen und Kristallkugeln ersetzt, um die magische Natur der Wettervorhersage zu unterstreichen. Die beliebte „10-Tage-Vorschau“ wird umbenannt in „10 Tage Hoffnung und Bangen“.

In einer offiziellen Stellungnahme kündigten die Anbieter der größten Wetter-Apps an, dass sie ihre Nutzeroberfläche aktualisieren werden, um die neue Realität widerzuspiegeln. Jede Vorhersage wird nun von einem kleinen Asterisk begleitet, der Nutzer zu einem Disclaimer führt: „Diese Vorhersage ist möglicherweise so genau wie ein Horoskop.“

Die Reaktionen der Bevölkerung auf das neue Gesetz sind gemischt. Einige begrüßen die Ehrlichkeit, während andere skeptisch bleiben. „Ich habe meine ganze Woche um die Vorhersage herum geplant, dass es morgen schneit“, beschwert sich ein Bürger. „Wenn ich jetzt erfahren muss, dass das nur ein Schuss ins Blaue war, wer sagt mir dann, wann ich meine Winterreifen aufziehen soll?“

Um die Glaubwürdigkeit weiter zu stärken, müssen Wetter-Apps zukünftig auch einen „Entschuldigungs-Button“ einführen, der bei einer Fehlprognose gedrückt werden kann. Dieser generiert dann automatisch eine persönliche Entschuldigung der App, inklusive eines Gutscheins für einen kostenlosen Regenschirm oder Sonnencreme, je nachdem, was gerade weniger wahrscheinlich gebraucht wird.

Kreative Köpfe in der Wetter-App-Branche sehen das neue Gesetz jedoch als Chance. „Wir planen, eine neue ‚Lotto‘ Funktion einzuführen, bei der Nutzer die Wettervorhersage für den nächsten Tag tippen können“, verrät ein Entwickler. „Wenn jemand das Wetter besser vorhersagen kann als wir, sollte das belohnt werden!“

Während die Umsetzung des Gesetzes noch einige Wolken am Horizont aufwirft, scheint eines sicher: Die nächste Wetter-App-Aktualisierung wird mehr Überraschungen bereithalten als eine Aprilwetterfront.

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Von Graphitstange

Abseits des Schreibens ist Graphitstange ein begeisterter Vogelbeobachter und Sammler von historischen Schreibgeräten, eine Leidenschaft, die ihm auch seinen ungewöhnlichen Spitznamen eingebracht hat. Er lebt derzeit in Berlin mit seiner Katze "Tinte" und plant, in naher Zukunft ein Buch über seine lustigsten und provokativsten Artikel zu veröffentlichen.

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